Vom Wasserfall zur Agilität: Die Evolution des Produktmanagements

In der sich ständig wandelnden Welt des Produktmanagements ist es unerlässlich, sich mit den sich entwickelnden Arbeitsmethoden und -praktiken vertraut zu machen. Ein grundlegendes Verständnis dafür, wie sich das Produktmanagement von starren, sequentiellen Prozessen hin zu agilen Methoden entwickelt hat, ist von entscheidender Bedeutung, um in der heutigen Wirtschaft erfolgreich zu sein.

Vom Wasserfall zum agilen Ansatz

Bevor agile Arbeitsmethoden weit verbreitet waren, dominierten sequentielle Prozesse wie der Wasserfallansatz oder „big design up-front“ (BDUF) (Olsen, 2015) die Produktentwicklung. Bei diesem Ansatz wurden Projekte in klare, voneinander getrennte Phasen unterteilt, wobei jede Phase erst begann, nachdem die vorherige abgeschlossen war.

In einem früheren Arbeitsumfeld habe ich persönlich erlebt, wie Projekte nach dem Wasserfallprinzip abgewickelt wurden. Der Prozess begann mit der Definition des Projektumfangs und einer umfassenden Planung, bevor überhaupt Code geschrieben wurde. Dies führte nicht nur zu langen Projektlaufzeiten, sondern auch zu einer angespannten Beziehung zu den Kunden.

Im Gegensatz dazu habe ich in einem Unternehmen gearbeitet, das agile Praktiken lebte. Hier wurde der iterative Ansatz angewendet, bei dem die Entwicklungsarbeit in kurze, wiederholbare Zyklen unterteilt wurde. Dies ermöglichte eine flexiblere Anpassung an die sich ändernden Anforderungen und eine schnellere Reaktion auf Kundenfeedback.

Agilität im gesamten Prozess

Heutzutage setzen viele Unternehmen auf Scrum und andere agile Praktiken, um große Projekte in kleinere, handhabbare Teile zu zerlegen. Dies ermöglicht es den Teams, flexibler auf Kundenfeedback zu reagieren und den Wert kontinuierlich zu steigern.

Allerdings ändert sich oft wenig am Prozess, der den Projekten vorausgeht. Die Schätzung von Aufwand und Dauer bleibt oft ungenau, und die Roadmap wird häufig als festes Commitment angesehen.

Für Produktmanager:innen bedeutet dies, dass sie mit internen Stakeholdern zusammenarbeiten, um Anforderungen zu definieren, die dann in Spezifikationen umgewandelt werden. Der „agile Wasserfall“ führt oft dazu, dass agile Prinzipien nur teilweise wirksam sind, da das Gesamtmodell immer noch sequentiell ist.

Die Bedeutung von Lean und Agile im Produktmanagement

Die Implementierung agiler und Lean-Prinzipien in den gesamten Entwicklungsprozess ermöglicht es, flexibler auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und den Wert für das Unternehmen kontinuierlich zu steigern. Durch den Einsatz agiler Methoden können Produktteams schnellere Iterationen durchführen, die es ermöglichen, frühzeitig Feedback einzuholen und das Produkt kontinuierlich zu verbessern.

Insgesamt ist die Entwicklung von sequentiellen Wasserfallprozessen hin zu agilen und Lean-Methoden ein entscheidender Schritt für Unternehmen, um in einer schnelllebigen und sich ständig verändernden Umgebung wettbewerbsfähig zu bleiben. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Übergang zu agilen Praktiken nicht nur die Art und Weise verändert, wie Produkte entwickelt werden, sondern auch die Kultur und Arbeitsweise im gesamten Unternehmen beeinflusst.

Quellen:

Olsen, D. (2015). The Lean Product Playbook: How to Innovate with Minimum Viable Products and Rapid Customer Feedback. Wiley.

 

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