Im Konstruktivismus gestalten wir nicht nur unsere individuelle Realität, sondern auch aktiv die Art und Weise, wie wir Feedback geben und empfangen. Wir schildern unser individuell gefiltertes Erleben und spielen es (oft mit einem Appell) an andere Personen zurück. Dabei ist es wichtig, zwischen Beobachtung und Interpretation zu differenzieren, um eine objektive Basis für das Feedback zu schaffen.
Das WWW-Muster des Feedbacks bietet eine praktische Lösung und ist eng mit den konstruktivistischen Prinzipien verbunden. Es besteht aus drei Schritten:
Wahrnehmung: Beginnen Sie mit einer wertfreien Beschreibung dessen, was beobachtet wurde. Konzentrieren Sie sich dabei auf konkrete Fakten und Ereignisse, ohne sie zu bewerten oder zu interpretieren.
Wirkung: Beschreiben Sie, wie diese Beobachtung auf Sie persönlich gewirkt hat und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre eigenen Reaktionen. Vermeiden Sie es, die Schuld auf andere zu schieben, und betonen Sie stattdessen Ihre eigenen Gefühle und Gedanken.
Wunsch: Äußern Sie, was Sie sich mehr oder weniger wünschen und lassen Sie dabei Ihre persönliche Wertung einfließen. Seien Sie dabei transparent und konkret, um Missverständnisse zu vermeiden und eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen.
Die Anwendung des WWW-Musters fördert eine klare und respektvolle Kommunikation und trägt dazu bei, den Respekt für die Einzigartigkeit jeder Person zu wahren. Es erleichtert zudem die faire Ablehnung von Wünschen, die nicht erfüllt werden können, und fördert damit ein harmonisches und produktives Miteinander.
Die Bedeutung dieses Musters erstreckt sich über die individuelle Kommunikation hinaus und ist von großer Relevanz für die Zusammenarbeit in Teams und mit Stakeholdern. Durch eine transparente und wertschätzende Feedback-Kultur wird das Vertrauen gestärkt, Missverständnisse vermieden und die Effektivität der Zusammenarbeit erhöht.
Das WWW-Muster bietet somit einen wertvollen Leitfaden für die Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen.