Eine andere Informationsquelle zu den bevorzugten Repräsentationssystemen sind die sogenannten Augenzugangshinweise (O’Connor, 2015).
Wenn jemand beim Sprechen und nachdenken hauptsächlich nach oben schaut, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sich viel im visuell-erinnernden und visuell-konstruierenden Bereich abspielt. Wenn die Augen eher nach links und rechts (auf Höhe der Ohren) sind, arbeite die auditive Erinnerung und Konstruktion.
Die Abbildung hat die Perspektive, als wenn wir jemandem gegenüberstehen (Draufsicht). Im Gespräch und auch sonst im Alltag bewegen sich unsere Augen unwillkürlich. Mit dieser Abbildung können wir ablesen, in welchen Bereichen die Denkvorgänge unseres Gegenübers stattfinden. Hier handelt es sich nur um Tendenzen. Über die Augenzugangshinweise können wir lediglich Hypothesen bilden und nicht die andere Person „durchschauen“ oder „Lügen entlarven“. Das soll auch niemals die Absicht sein.

Übung: Augenzugangshinweise beobachten
In dieser Übung beobachten wir die Augenbewegungen einer Person, während diese nachdenkt.
- in 2er Teams üben
- Rollen: A: Stellt Fragen und beobachtet/notiert die Augenbewegungen von B
Nach dem A alle Fragen gestellt hat, werden die Rollen getauscht. Nach beiden Durchgängen können die Beobachtungen besprochen und Hypothesen gebildet werden.
Hier einige Fragen, die verwendet werden können:
- Welche Farben haben die Schilder am Zebra-Streifen?
- Wie sieht deine Bettdecke aus?
- Wie würdest du mit zwei Nasen aussehen?
- Wie würde ein Vogel aussehen, der rückwärts fliegt?
- Welches Lied hast du zuletzt im Radio gehört?
- Wie klingt es, wenn deine Wohnungstür ins Schloss fällt?
- Wie würde es klingen, wenn ein ganzes Fußballstadion deinen Namen singt?
- Wie fühlt sich Freude an?
- Wie fühlt es sich an, durch Sand zu laufen?